VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1041. rectangulata L. Sp. III, T 70 B. K. T 43 Dietze, Eupith. T 69. Der Falter ist im ganzen Tief- und Berglande bis etwa
1200 m verbreitet und überall sehr häufig. Er fliegt bes. in Baumgärten oder wird dort an Stämmen ruhend gefunden, von Mai bis August.
a) subaetmta Hb. Dietze, Eupith. T 69. Von heller grüner Färbung. Ittingen (Wehrli). Siselen. Büren (Ratz.), Bechburg (R.-St.), Martigny (W.), Landquart (Thom.).
b) cydoniata Bkh. Dietze, Eupith. T 69. Braungrau mit dunkler Mittelbinde. Zürich (Nägeli). Büren, Siselen (Ratz.), Martigny (W.), Leuk, Rossetan (Favre), Sion, Sierre (Paul), Bormio (Landolt).
c) nigrosericeata Hw. (= bischoftaria H. G. 586/8) Dietze, Eupith. T 69. Ist noch dunkler, fast schwärzlich mit grüner Wellenlinie. Siselen, Büren (Ratz.), Bechburg (R.-St.), Martigny (W.), Sierre, Fully, Rossetan, La Croix (Favre), Chur (Cafl.),
Landquart (Thom.), Murkart (Wehrli). Stalden (T. de G.). Das hellgrüne Räupchen Dietze, Eupith. T 3 lebt iin AprilMai an Obstbäumen. Nach fast allen Angaben ausschiesslich an den Blüten von Apfel- und Birnbäumen; Prof. Stange klopfte die Räupchen auch von blühendem Prunus padus; ich traf sie vorzugsweise in den Blüten der Holzapfelbäume. In merkwürdigem Gegensatze hiezu findet Dr.
Thomann die Räupchen bei Landquart jährlich nur an den Blättern der Birnbäume. Die ganz jungen Räupchen scheinen zunächst die Oberseite der Blätter ein wenig abzuschaben und spinnen dann die Ränder derart zusammen, dass eine regelrechte Düte entstellt, von der sie leben, indem sie am Rande, vom Stiel her, die Blätter verzehren. Möglicherweise hängt diese Lebensweise der Raupen in dortiger Gegend mit dem Umstände zusammen, dass in dem im Föhnstrich liegenden Graubündner-Rheintal die Birnbaumblüten sehr früh und
plötzlich aufbrechen, vielleicht ehe die Räupchen leben; jedenfalls
beweisen ganz kleine, schwarze und bereits leere Blattdüten, dass sie von Jugend auf von Blattsubstanz sich nähren und nicht zuerst auf den Blüten sind. Von Dr. Thomann am 2. V. 1912 erhaltene 1/2 erwachsene Raupen band ich in Bern auf Birnbaum auf: trotzdem ihnen reichlich Blüten zur Verfügung standen, verzehrten sie nur die Blätter. Sie verpuppten sich Mitte des Monates und ergaben die Falter von Mitte Juni an. E. Sp. II, 84 Roug. 246 Frio. lU, 204 Favre 307 Macrolep. V. Friedland, p. 83 B. R. 378.