VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
972. spadicearia Bkh. (= ferrugata Hw,, non Gl.) Stdg. 3369 a).
Ist eine durch vielfache Erziehung aus dem Ei und anatomische Verschiedenheiten gesicherte, eigene Art. Sie ist meist grösser, bunter, die Mittelbinde der Vfl heller, auf den weisslicheren Hfl schärfer gezeichnet. Eine der unidentaria Hw. analoge Form mit schwarzer Mittelbinde ist noch nie beobachtet worden. Bei Zermatt fing und zog R. Püngeler nur diese Art. Die meisten meiner spadicearia Bkh. sind alpiner Herkunft, auch Dr. Thomann traf in den Graubündner-Alpen nur diese Art; sie geht bei Silvaplana bis 1800 m.
a) livinaria Lab. Suppl. II. 14, T II. Aus der Leventina; scheint eine individuelle Abänderung der spadicearia Bkh. Die Vfl besitzen oberseits 5, die Hfl 3 breite, weisse Querlinien. Die Hfl-Oberseite ist charakterisiert durch eine einfache, die Unterseite beider Flügel durch eine doppelte Reihe weisser Saumpunkte. Ein beim Hotel Piora gefangenes, geflogenes w mit viel Weiss passt gut zu Laharpes
Angaben und Bild. Die Eizucht ergab scharf gezeichnete, bunte spadicearia Bkh., die bei der Mutter rein weissen Stellen haben gelblich-bräunlichen Anflug, der also bei jener durch den Flug verloren gegangen ist (Püng.). Aehnliche Stücke hat Fr. Hoffmann neuerdings alpinata benannt.
Die Lebensweise der Raupe ist von derjenigen der vorigen Art nicht verschieden. Dr. Stierlin fand sie im Val Piora häufig an Heidelbeeren. Im Aussehen unterscheidet sie sich dadurch, dass die Längsstreifen der Unterseite viel dunkler
und schärfer auftreten, die sechs Flecken unterhalb der Stigmen sind deutlicher, endlich ist sie auch oberseits schärfer gezeichnet.
E. Gub. Ent. Zeitschr. V, 246 Sp. II, 48 Favre 289.