9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia absinthiata 
(Clerck, 1759)

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: Die Puppe überwintert stets nur 1x.
Höhenverbreitung: - 1200 m

Variabilität: Spannweite 17-22 mm. (kleiner als E. expallidata, grösser als E. goossensiata).
Männchen etwas spitzflügeliger als die Weibchen.
Grundton ist ein helles Rehbraun mit einem Stich ins Ziegelrote.
Zeichnung sparsam. Dunkle, fast schwarze Flecken am Vorderrand.
Vorderflügel zeichnungsarm: Feine, dunkle, gewellte Doppellinien, deren Zwischenraum am Vorderrand hellbeige ausgefüllt ist. Einige feine Linien im Mittelfeld.
Mittelpunkt schwarz und gestreckt.
Feine weisse Wellenlinie im Saumfeld, die sich im Außenwinkel zu einem halbmondförmigen Fleck erweitert.
Fransen ungescheckt.
Der Hinterleib trägt dorsal auf jedem Segment dunkle Haarschöpfe und am zweiten und dritten Segment einen schwarzen Ring.


Ähnliche Arten CH: Eupithecia catharinae: Unterscheidung im Imaginalstadium nur nach den weiblichen Genitalien möglich. - Eupithecia expallidata: E. expallidata ist grösser. - Eupithecia assimilata: Rundflügliger, deutlich gescheckte Fransen. -

Habitat: Anspruchslose Art, vom Kleinklima wenig abhängig: Ruderal- und Hochstaudenkrautfluren in lichte Laubwäldern, an Waldwegen, Waldrändern, in Parklandschaft, Hecken, an Strassenrändern, an Ufern, selbst in der Agrarlandschaft. Raupe wird viel häufiger gefunden als der verborgen lebende Falter. Bevorzugt an Compositae, die in der Nähe von Bäumen und Büschen sonnig und abwindig stehen.

Nachweis: Raupensuche in Hochstaudenfluren an Selecio- oder Solidago im August-September.


Biologie: Die lmagines führen eine ungewöhnlich versteckte Lebensweise. Sie ruhen im trockenen Laub oder unter den untersten Blättern der Hochstaudenvegetation. Am Tage sind sie so inaktiv, dass auch starker Wind, Schütteln oder andere Störungen sie nicht flüchten lassen.
Eiablage an Unterseite der Kelchblätter. Raupe polyphag an Blüten und Früchten, bevorzugt Senecio- und Solidago-Arten. Die Raupe lebt während ihrer gesamten Entwicklung ganz offen an den BIütenknospen, Blüten oder Samen ihrer jeweiligen Nahrungspflanze. Im letzten Stadium sitzt sie meistens so unter den Compositae-Blüten, dass sie von der Seite her das Körbchen anfressen kann, um an die Samen zu gelangen. Die Raupen ist ziemlich kannibalisch veranlagt! Verpuppung in der Falllaubschicht in einem recht stabilen kleinen Kokon. Gegen Nässe und Überflutung unempfindlich.
Zucht: Nach der dritten Häutung sollten die Raupen einzeln gehalten werden.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1055. absinthiata Cl. — Sp. III, T 71 — B. R. T 43 — Dietze, Eupith. T 71. Ist eine der häufigeren Arten. Der Falter lebt im ganzen Gebiet, von der Ebene bis etwa 1200 m (Erstfeldertal, L.). Flugzeit von Mai bis August.
a) ? minutata Gn. (= callunae Spr. = goossensiata Mab.) — Dietze, Eupith. T 71. Soll von Anderegg im Wallis gefunden worden sein (Favre 314).
Die Raupe der absinthiata Cl. — Dietze, Eupith. T 23. 24 — lebt im September— Oktober in den Blütenständen von Solidago virgaurea, Artemisia campestris, Achillea, Tanacetum, Senecio, Eupatorium usw. Diejenige der minutaia (Gn. — Dietze, Eupith. T 24 — ausschliesslich an Calluna vulgaris. E. Sp. 11, 74 - Roug. 254 — Frio. HI, 189 — Favre 314 — B. R. 367

Nahrungspflanzen: Schafgarbe (Achillea ) A. millefolium: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Wilde Brustwurz (Angelica sylvestris) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Beifuss (Artemisia ) A. vulgaris, A. campestris: an Blüten und Früchten :Weigt, 2002
Aster (Aster ) A. linosyris: an Blüten :Ebert-9
Schmetterlingstrauch (Buddleja davidii) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Glockenblume (Campanula ) C. rotundifolia: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Wasserdost (Eupatorium ) E. cannabinum: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Sonnenblume (Helianthus ) H. tuberosus: an Blüten und Früchten :Ebert-9
(Heracleum sphondylium) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Echtes Leinkraut (Linaria vulgaris) an Blüten und Früchten :Ebert-9
(Pastinaca sativa) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Greiskraut (Senecio ) S. erucifolius: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Greiskraut (Senecio ) S. jacobaea, S. hercynicus, S. ovatus, S. aquaticus: Blüten :Weigt, 2002
Goldrute (Solidago ) S. virgaurea: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Goldrute (Solidago ) S. gigantea: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Goldrute (Solidago ) S. canadensis: an Blüten und Früchten :Ebert-9
Goldrute (Solidago ) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Rainfarn (Tanacetum vulgare) :Eigenfund Ziegler
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) an Blüten und Früchten :Ebert-9
Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus) an Blüten und Früchten :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: Europa, Asien, Japan, N-Amerika

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Bild Nr. 2

Bild Nr. 3

Bild Nr. 4

Bild Nr. 5

Bild Nr. 6

Bild Nr. 7

Bild Nr. 8

Bild Nr. 9

Bild Nr. 10

Bild Nr. 11

Bild Nr. 12


Falter: Spannweite 17-22 mm. (kleiner als E. expallidata, grösser als E. goossensiata).
Männchen etwas spitzflügeliger als die Weibchen.
Grundton ist ein helles Rehbraun mit einem Stich ins Ziegelrote.
Zeichnung sparsam. Dunkle, fast schwarze Flecken am Vorderrand.
Vorderflügel zeichnungsarm: Feine, dunkle, gewellte Doppellinien, deren Zwischenraum am Vorderrand hellbeige ausgefüllt ist. Einige feine Linien im Mittelfeld.
Mittelpunkt schwarz und gestreckt.
Feine weisse Wellenlinie im Saumfeld, die sich im Außenwinkel zu einem halbmondförmigen Fleck erweitert.
Fransen ungescheckt.
Der Hinterleib trägt dorsal auf jedem Segment dunkle Haarschöpfe und am zweiten und dritten Segment einen schwarzen Ring.


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Funde:
Felsberg GR, Calinis 570 m - m
Furna GR, Rongg 1600 m - m
Gola di Lago (Cne di Capriasca) TI, 960 m - m
Gola di Lago (Cne di Capriasca) TI, Zalto 970 m - m
Chur GR, Kälberweide 640 m - m
Leuk VS, Pfynwald 550 m - 580 m
Waltensburg/Vuorz GR, Staziun 750 m - 800 m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 175
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 170, Nr.238
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 278, Nr. 123
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8527
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 111, Nr. 1055 (als Tephroclystia absinthiata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 47


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 28.04.2024