9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia pulchellata 
Stephens, 1831

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: Einbrütig. Hauptflugzeit ab Mitte Juni bis anfangs Juli, wenn der Rote Fingerhut seine ersten Blüten öffnet. Die Raupe während der Blütezeit des Roten Fingerhutes, von Anfang Juli bis Mitte August. Die Puppe überwintert, gelegentlich 2x.
Am 13. Juni 2014 fanden Huber, Ziegler & Schwab Imagines beider Geschlechter, Eier und L5-Raupen gleichentags.
Höhenverbreitung: - 600 m

Variabilität: Bunter und kontrastreicher als E. pyreneata.
Fransen stärker gescheckt als bei E. pulchellata
Hinterflügel dunkler als bei den 3 ähnlichen Arten
Vorderflügel-Unterseite deutlich dunkler als bei den anderen ähnlichen Arten.

Ähnliche Arten CH: Eupithecia linariata: Durch Genitaluntersuchung kaum zu unterscheiden. - Eupithecia pyreneata: E. pulchellata ist etwas kontrastreicher und bunter. - Eupithecia laquaearia: Sicher determinierte Tiere durch Zucht e.l. -

Habitat: Xerothermophil: Waldschläge, Waldränder, Lichtungen mit Digitalis purpurea (CH: Nur Aargauer Rheintal). Der Rote Fingerhut ist zweijährig, im ersten Jahr als Blattrosette, im darauffolgenden Jahr blühend. Er hält sich bis zu zehn Jahre an einem Standort. Gleichzeitig ebenfalls am Roten Fingerhut: Eupithecia satyrata und Gymnoscelis rufifasciata!

Nachweismethode: Um sicher determinierte Tiere zu erhalten: Zucht e.l., Suche der Raupe an rotem Fingerhut in der 2. Junihälfte.


Biologie: Raupe monophag an Digitalis purpurea. Die Eiablage erfolgt an den grünen Basisblättern oder Blütenknospen von Digitalis purpurea, wobei das Weibchen mehrere Eier an einer Pflanze ablegen kann. Die jungen Raupen kriechen entweder durch die schon vorhandene Blütenöffnung oder sie bohren sich seitlich in die Knospe ein. Hier leben sie von Staubgefässen und Stempel und spinnen häufig die Blütenöffnung zu. Öffnet man eine so zusammengesponnene Blüte, findet man die Raupe am Tage stets am Blütenboden. Sie frisst nur nachts. Mit zunehmendem Wachstum muss die Raupe die Blüten wechseln. Da der Rote Fingerhut von unten nach oben aufblüht, wandert die Raupe notgedrungen mit. Zur Verpuppung begibt sich die Raupe in die obere Humusschicht, wo sie einen recht festen Kokon unter Verwendung von trockenen Teilen ihrer Futterpflanze anfertigt.

(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1045. pulchellata Stph. — Sp. III, T 70 — Dietze, Eupith. T 70.
Diese der folgenden so ähnliche Art ist wahrscheinlich oftmals mit jener verwechselt worden. Ich habe nur wenige Exemplare und Fundorte ermitteln können. Der Falter fliegt von Juni bis August. Grassier im August (Loriol), St. Blaise 5. VII. 1908 (V.), Martigny 1. VI. 1900 (W.).

Nahrungspflanzen: Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) in den Blüten :Vorbrodt 1914

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: Westpaläarktisch: NW-Afrika, Iberische Halbinsel, Britische Inseln, Nord-, West-, Mitteleuropa. Fehlt auf allen Mittelmeerinseln und im östlichen Mittelmeerraum.

Verbreitung in der Schweiz: Aargauer Rheintal (Entomo Helvetica 7/2014)


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Falter: Bunter und kontrastreicher als E. pyreneata.
Fransen stärker gescheckt als bei E. pulchellata
Hinterflügel dunkler als bei den 3 ähnlichen Arten
Vorderflügel-Unterseite deutlich dunkler als bei den anderen ähnlichen Arten.

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Funde:
Möhlin AG, Heimeholz 315 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 122
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 160, Nr.216
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 89, Nr.30
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8484
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 107, Nr. 1045 (als Tephroclystia pulchellata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD1 Nr. 16


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 21.11.2024