9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia pyreneata 
Mabille, 1871

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: Ein- bis zweibrütig. Die Puppe überwintert.
Höhenverbreitung: - 2200 m

Variabilität: Äusserlich nicht gut von E. pulchellata zu unterscheiden, hingegen fliegen die beiden Arten kaum zusammen. Ebenfalls sehr ähnlich E. linariata, Mittelbinde auf den Vorderflügeln ist mittelgrau, weniger leuchtend. Der Aussenrand der Vorderflügel ist nicht so stark gefleckt wie bei linariata und pulchellata. Die Hinterflügel sind etwas dunkler als bei linariata, die Fransen aller Flügel nicht so kontrastreich gescheckt. Der dritte Hinterleibsring kontrastiert nicht so stark auf dem deutlich von linariata verschiedenen Hinterleib, auf dem auch die schwarzen Haarschöpfe kaum in Erscheinung treten.

Ähnliche Arten CH: Eupithecia linariata: Zur sicheren Unterscheidung Genitaldetermination empfehlenswert. -

Habitat: Xerothermophil: Lichte, trocken-warme Habitate mit Beständen von Grossblütigem Fingerhut (Digitalis lutea): Kiefern-Birkenwälder auf Sandböden, warme Wälder, Waldblössen, -lichtungen und -ränder auf Kalkböden, Steinbrüche, Schotterflächen. In den Alpensüdtälern auch Habitate mit Digitalis lutea, wie Wegränder, Böschungen, Geröllflächen. Trotz der Häufigkeit der Raupe werden Imagines nur selten beobachtet. Sie fliegen nur vereinzelt an UV-Lichtquellen.

Nachweismethode: Um sicher determinierte Tiere zu erhalten: Zucht e.l., Suche der Raupe an gelben Fingerhutarten anfangs August.


Biologie: Raupe monophag in den Blüten und Früchten von gelbblühenden Digitalis (D. grandiflora und D. lutea). Drei bis fünf Eier werden zwischen die Knospen an der Spitze des Blütenstandes oder an die Früchte gelegt. Die Raupe lebt im Gegensatz zu E. pulchellata mehr zwischen den Blüten und Früchten. Sie bohrt zwar die Knospen seitlich an, verschwindet aber nur selten ganz darin. Je nach Wetterentwicklung leben die Raupen entweder ganz an den Blüten oder nur in den ersten beiden Stadien. Später frisst die Raupe die Samen, indem sie die Kapsel seitlich anbohrt. Die Raupen fressen in erster Linie bei Nacht. Am Tage verbergen sie sich geschickt zwischen Blüten und Früchten. Zur Verpuppung fertigen sie auf dem Erdboden zwischen trockenen Resten der Futterpflanze einen recht stabilen kleinen Kokon an, in dem die Puppe überwintert. Die Zucht von Eupithecia pyreneata ist relativ leicht, wenn man die Fingerhutpflanzen eintopft. An wenigen Stauden kann man eine gesamte Zucht durchführen.

(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1045. pulchellata Stph. — Sp. III, T 70 — Dietze, Eupith. T 70.
...
a) pyrenaeata Mab. (= digitaliata Dietze) — Dietze, Eupith. T 70. Kleiner, das Mittelfeld grau gewässert, die Zeichnung der Vfl ruhiger. Der Falter ist als Seltenheit nur an wenigen Orten der Ebene, des Jura und der Alpen gefangen worden. Er fliegt im Juni-Juli und geht auf der RifFelalp (Püng.) bis in 2227 m Höhe. Zermatt, Simplon (Favre), Binnental (Honegg.), Martigny (W., V.), Fenin (Roug.), Büren (Ratz.), Bern (V.), Zürich, Seealptal (M.-R.), Ilanz (Caveng), Stelvio (Wocke). Die Raupe der pulchellata — Dietze, Eupith. T 10 — lebt vom Juli bis September in Gärten, wo der rote Fingerhut (Digitalis purpurea) reichlich angeflanzt ist, dessen Blüten und Samen sie verzehrt.
Die Raupe der pyrenaeata Mab. — Dietze, Eupith. T 10 — lebt im Juli-August in den zusammengesponnenen Blüten von Digitalis grandiflora und ambigua. Die Puppe überwintert. E. Sp. II, 70 — Frio. III, 130. 178 — Roug. 214 — Favre 305 — B. R. 363 — Stett. Ent. Zeit. 1872, p. 191 - 1875, p. 242. 244.

Nahrungspflanzen: Grossblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora) (bevorzugt): in den Blüten und Früchten :Ebert-9
(Digitalis lutea) in den Blüten und Früchten :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: Eurokaukasisch: Europa, Kleinasien, Kaukasus, Transkaukasien bis N-Kasachstan.

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Bild Nr. 3

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Bild Nr. 8

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Bild Nr. 11

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Falter: Äusserlich nicht gut von E. pulchellata zu unterscheiden, hingegen fliegen die beiden Arten kaum zusammen. Ebenfalls sehr ähnlich E. linariata, Mittelbinde auf den Vorderflügeln ist mittelgrau, weniger leuchtend. Der Aussenrand der Vorderflügel ist nicht so stark gefleckt wie bei linariata und pulchellata. Die Hinterflügel sind etwas dunkler als bei linariata, die Fransen aller Flügel nicht so kontrastreich gescheckt. Der dritte Hinterleibsring kontrastiert nicht so stark auf dem deutlich von linariata verschiedenen Hinterleib, auf dem auch die schwarzen Haarschöpfe kaum in Erscheinung treten.

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Funde:
Rothenbrunnen GR, Quellweg 740 m - m
Stalden VS, Milibach 950 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 126
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 162, Nr.217
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 91, Nr.31
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8485
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 107, Nr. 1045 (als Tephroc. pulchellata pyreneata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD1 Nr. 15


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 21.11.2024