9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia selinata 
Herrich-schÄffer, 1861

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: Populationen mit 1, andere mit 2 Gen./Jahr
Einbrütig: A6-M7
Höhenverbreitung: - 800 m

Variabilität: Spannweite 18-20 mm.
Grundfarbe mausgrau.
Graubraune Zeichnung etwas deutlicher ausgeprägt als bei E. trisignaria.
Vorderrand des Vorderflügels mit intensiverer Fleckung aus hellen und dunklen Bindenansätzen.
Schwarzer Mittelpunkt kräftig und annähernd halbmondförmig.
Die fein gezähnte äussere Mittelfeldbegrenzung ist dunkelbraun und aussen fein hell angelegt. Im Unterschied zu E. trisignaria umläuft sie den Mittelpunkt in weitem Bogen.

#selinata_01.jpg#E. selinata (links)
E. trisignaria (rechts)
(nach WEIGT, 2002)

Ähnliche Arten CH: Eupithecia trisignaria: Die Labialpalpen sind bei E. selinata deutlich spitzer und länger als bei E. trisignaria. Die äussere Begrenzung des Mittelfeldes ist bei E. trisignaria stärker abgeknickt. Bei E. selinata verläuft sie weich geschwungen und stets viel weiter vom Mittelpunkt entfernt. Die Genitalien sind bei beiden Arten völlig unterschiedlich. -

Habitat: Hochstauden-Krautfluren tiefer und mittlerer Lagen in geschützten und warmen Habitaten mit gleichmässig warmem Sommer- und kaltem Winterklima: Graben- und Wegränder in Waldnähe mit Selinum carvifolia, Bachränder, Ufer von Sümpfen und Heideweiern mit Peucedanum palustre, Randbereiche von Halbtrockenrasen.

Nachweismethoden: LF im Juni/Juli, Raupensuche im Juni und August.


Biologie: Die Imagines führen eine ähnliche Lebensweise wie E. trisignaria, mit der sie oft den Lebensraum teilen. Sie sind ausgesprochen spätdämmerungsaktiv und fliegen auch häufig noch nach Mitternacht. Am Tage ruhen sie unter Blättern in ihrem Lebensraum, den sie kaum verlassen. Die Eiablage erfolgt einzeln zwischen den Blüten oder an die Blätter der Raupenfutterpflanze. Die nachtaktive Raupe frisst Blüten und Blätter. Tagsüber ruht sie lang ausgestreckt zwischen den Doldenstängeln, meist mit vorgestrecktem Kopf und abwärts gerichtetem Körper. Zur Verpuppung geht die Raupe nicht in den Boden, sondern baut aus Pflanzenresten einen ziemlich stabilen Kokon. Dabei können sie sich recht weit von ihrer Futterpflanze entfernen.
Die Copula ist unter Zuchtbedingungen leicht zu erzielen. Auch die anschließende Zucht gelingt am besten mit Selinum, Peucedanum oder Pimpinella und verläuft problemlos.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1077. selinata H. S. - Sp. III, T 71 b —Dietze, Eupith. T 74. Nur als Seltenheit an wenigen Orten gefunden. Flugzeit in 2 Generationen im Mai und Juli-August. Wallis (And.), Simplon (Beut.), Martigny ein Stück am 28. V. 1910 (V.), Siselen in Gärten (Ratz.). Die Raupe — Dietze, Eupith. T 48 — lebt im Juni und September an den Blättern von Peucedanum oreoselinum. E. Sp. II, 75 — B. R. 369 — Stett. Ent. Zeit. 1871, p. 139 - 1872, p. 202.

Nahrungspflanzen: (Aegopodium podagraria) :Ebert-9
Wilde Brustwurz (Angelica sylvestris) :Ebert-9
Kerbel (Anthriscus sylvestris) :Weigt, 2002
(Bupleurum ) B. falcatum :Weigt, 2002
Kälberkropf (Chaerophyllum ) C. temulum :Weigt, 2002
(Heracleum sphondylium) :Ebert-9
(Laserpitium ) :Weigt, 2002
(Peucedanum ) P. cervaria :Ebert-9
(Peucedanum ) P. palustre :Weigt, 2002
(Peucedanum ) P. oreoselinum :Ebert-9
Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) :Weigt, 2002
Bibernelle (Pimpinella ) P. major :Ebert-9
(Selinum carvifolia) bevorzugt :Weigt, 2002
Baldrian (Valeriana ) V. officinalis :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: disjunkt von W-Europa bis O-Sibirien, Japan

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


Bild Nr. 1

Bild Nr. 2

Bild Nr. 3

Bild Nr. 4

Bild Nr. 5

Bild Nr. 6

Bild Nr. 7

Bild Nr. 8

Bild Nr. 9

Bild Nr. 10

Bild Nr. 11

Bild Nr. 12


Falter: Spannweite 18-20 mm.
Grundfarbe mausgrau.
Graubraune Zeichnung etwas deutlicher ausgeprägt als bei E. trisignaria.
Vorderrand des Vorderflügels mit intensiverer Fleckung aus hellen und dunklen Bindenansätzen.
Schwarzer Mittelpunkt kräftig und annähernd halbmondförmig.
Die fein gezähnte äussere Mittelfeldbegrenzung ist dunkelbraun und aussen fein hell angelegt. Im Unterschied zu E. trisignaria umläuft sie den Mittelpunkt in weitem Bogen.

#selinata_01.jpg#E. selinata (links)
E. trisignaria (rechts)
(nach WEIGT, 2002)

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Funde:
Grono GR, 320 m - m
Hasliberg BE, Hohfluh 1000 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 158
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 166, Nr.232
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 173, Nr. 70
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8516
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 120, Nr. 1077 (als Tephroclystia selinata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 39


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 29.04.2024