9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia semigraphata 
Bruand, 1850

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: 1 Gen./Jahr
Höhenverbreitung: - 2200 m

Variabilität: Art mit erstaunlicher Variationsbreite betr. Farbe: Grundfarbton der Nominatspecies ist ein helles, fast reines Grau.
Auffallend dunklen Flecken, mit denen die doppelten Wellenlinien am Vorderrand der Vorderflugel beginnen und die stärker als bei E. impurata gezahnte äussere Begrenzung des Mittelfeldes.
Unterer Querast und Ader cu1 auffallend dunkel gesprenkelt.
Aussenfeld dunkler, darin eine helle, stark gewellte Linie.
Insgesamt wirkt bei E. semigraphata die Zeichnung verschwommener als bei E. impurata.
Fransen aller Flügel hell- und dunkelgrau gescheckt.


Ähnliche Arten CH: Eupithecia impurata: Nach WEIGT gut zu unterscheiden: E. semigraphata weist stets eine doppelt ausgebildete Areola auf, E. impurata nur eine einfache. Die äussere Begrenzung des Mittelfeldes ist bei E. semigraphata immer stärker nach aussen gebogen und weist eine tiefere, gezahnte Wellung auf. Die Unterseiten zeigen bei E. impurata einen grösseren Abstand zwischen Mittelpunkt und dem Ansatz der äusseren Mittelfeldbegrenzung am Vorderrand des Vorderflügels. Zur sicheren Unterscheidung Genitaldetermination empfehlenswert. -

Habitat: Trockene, xerotherme Gebiete: Geröllhalden und Felssteppen, mit Steinen und Felsen durchsetzte Enzian-Zwenkenrasen, Steinbrüche, Rebberge, trockene Felsrinnen.

Nachweismethoden: LF im Juli-August, Raupensuche nachts an Thymian im August-September.


Biologie: Die Raupe bevorzugt stark erwärmte Habitate, dagegen sind die Imagines empfindlich: Sie ruhen am Tage im tiefen Schatten auf der Nordseite von Steinen, Mauern und in Felsspalten. Die Tiere werden ab spätem Nachmittag aktiv, nachts fliegen sie zum Licht. Eiablage an Blütenknospen. Während die junge Raupe noch Blüten frisst, ernährt sich die erwachsene ausschliesslich von den Samen. Am Tage ruht sie am Fuss des Thymianhorstes, oder bei Dost, tief unten am Schaft des Pflanzenstängels. Mit hereinbrechender Dämmerung kriecht sie zu den Blüten empor, wobei sie sich lebhaft verhält. Bei Störung hält sie abrupt inne, macht sich steif oder krümmt sich fast spiralig zusammen. Hält die Störung an, lässt sie sich fallen. Verpuppung in einem Kokon aus Pflanzenresten und Erdkrumen am Boden.
Die Zucht ab dem Ei ist nicht schwierig, wenn die Raupen im letzten Larvalstadium überwiegend mit den reifen Samenständen gefüttert werden.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1091. semigraphata Brd. (= nepetata Mab.) — Sp. III, T 71 — Dietze, Eupith. T 76. Wie die vorige Art sehr weit verbreitet, aber eher etwas spärlicher als jene. Der Falter fliegt von Juni bis August. In den Alpen wurde er noch bei 2200 m angetroffen (Strelapass, Müller). Die Raupe — Dietze, Eupith. T 35 — lebt von August bis Oktober in den Blüten von Calamintha nepeta und Thymus serpyllum. E. Sp. II, 78 — Frio. III, 58 — Favre 309 — B. R. 372 — Stett. Ent. Zeit. 1872, p. 184.

Nahrungspflanzen: (Calamintha nepeta) an Blüten :Vorbrodt 1914
(Calamintha ) C. sylvatica: an Blüten :Ebert-9
Johanniskraut (Hypericum ) an Blüten :Ebert-9
Majoran (Origanum ) O. vulgare: an Blüten :Ebert-9
Feld-Thymian (Thymus serpyllum) :Weigt, 2002
Thymian (Thymus ) an Blüten :Ebert-9
Thymian (Thymus ) T. pulegioides: an Blüten :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: disjunkt in Europa bis Kaukasus, Armenien

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Falter: Art mit erstaunlicher Variationsbreite betr. Farbe: Grundfarbton der Nominatspecies ist ein helles, fast reines Grau.
Auffallend dunklen Flecken, mit denen die doppelten Wellenlinien am Vorderrand der Vorderflugel beginnen und die stärker als bei E. impurata gezahnte äussere Begrenzung des Mittelfeldes.
Unterer Querast und Ader cu1 auffallend dunkel gesprenkelt.
Aussenfeld dunkler, darin eine helle, stark gewellte Linie.
Insgesamt wirkt bei E. semigraphata die Zeichnung verschwommener als bei E. impurata.
Fransen aller Flügel hell- und dunkelgrau gescheckt.


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Funde:
Felsberg GR, Calanda, Geissplatte 730 m - m
Hasliberg BE, Hohfluh 1000 m - m
Kalpetran (im Vispertal) VS, 940 m - m
Ramosch GR, Inn-Aue 1090 m - m
Tamins GR, Eichwald 620 m - 640 m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 218
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 176, Nr.250
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 321, Nr. 144
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 53
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8547
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 127, Nr. 1091 (als Tephroclystia semigraphata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD3 Nr. 62


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 03.12.2024