9999 ¦ Larentiinae 

Eupithecia venosata 
(Fabricius, 1787)

Tafel XX (00:0a-z)

Vorbrodt & Müller-Rutz: Nr. xxx; Ebert 8: xxx; Hausmann 5: Nr. xxx; Karsholt & Razowski: Nr. xxx

Spannweite:

Karte
Phänologie Falter: 1 Gen. / Jahr. Die Puppe überwintert bis 3x.
Höhenverbreitung: - 2200 m

Variabilität: Spannweite 20-24mm
Grundfärbung beingelb bis bleichbeige, frisch oft bräunlich überflogen.
Im Unterschied zu E. schiefereri durchläuft auf den Vorderflügeln die wellenförmige Mittellinie den mondförmigen Mittelfleck.

#venosata_01.jpg#1. E. venosata

2. E. schiefereri
(nach WEIGT)

Ähnliche Arten CH: Eupithecia schiefereri: -

Habitat: Überall, wo auch Silene vulgaris in grösseren Beständen vorkommt: trockene Schotterflächen, Felsspalten, Halbtrockenrasenbereiche mit heraustretenden Felsen, trockene Weg- und Strassenränder. Bevorzugt auf Kalk. Hohe Populationsdichten sind dort zu finden, wo Felsen oder Gebüsch die Horste der Silene vulgaris gegen scharfe Winde und größere Niederschläge abschirmen. In Horsten ganz frei stehender Silene vulgaris findet man kaum eine Raupe.

Nachweismethode: Nächtliche Suche der Raupe im Juli


Biologie: Eiablage ab der Dämmerung die ganze Nacht hindurch. Dabei legt das Weibchen jeweils nur ein Ei an den Kelch der meist noch knospigen Blüte. Aus dem Ei geschlüpft, bohrt sich die am Tage schlüpfende Raupe sofort in den Blütenkelch ein. In der Blüte ernährt sich die Jungraupe von Staubgefäßen und Stempel. Sie erreicht so schnell das dritte Larvalstadium. Danach wechselt sie nachts in einen neuen Kelch, der dann zumeist schon die noch grünen Samen in der Kapsel in seinem Innern birgt. Stößt sie auf ihrem Weg dabei auf andere Raupen - selbst grössere Eulenraupen - so werden diese angegriffen und verzehrt. Die Raupen sind erwachsen, wenn die Samen in den Nelkenkapseln zu reifen beginnen und eine braune Färbung annehmen: im Flach- und Hügelland von Ende Juni bis Mitte August und im Alpenraum je nach Höhenlage von Mitte Juli an bis Ende August. Die Puppe ruht in einem lockeren Gespinnst aus Erdkrumen und trockenen Pflanzenteilen, zumeist direkt am Pflanzenhorst, unmittelbar unter der Erdoberfläche.
Die Zucht von E. venosata ab ovo ist problematisch, da die Raupen voneinander getrennt untergebracht werden müssen, damit sie sich nicht gegenseitig auffressen.


(Vorbrodt:) VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914):
1050. venosata F. — 8p. III, T 70 — B. R. T 43 — Dietze, Eupith. T 71. Von der Ebene bis in etwa 2200 m Höhe sehr weit verbreitet, aber nicht gerade häufig. Flugzeit von Mai bis August, je nach der Höhenlage. St. Gallen (M.-R.), Bruggen (Gröbli), Frauenfeld (Wehrli). Zürich (Hug.). Trichterhausen, Fällanden (Rühl), Lenzburg, Aarburg (W.), Bechburg (R.-St.), Liestal (Seiler), Chasseral (CouL). Neuenburgerjura (Roug.). Burgdorf (Müller), Büren (Ratz.), Bern (V.), Gadmen (St.). Freiburg (T. de G.), Pt. Saconnex (Mong.), La Croix, Branson. Mt. Ravoire, Mt. Chemin (W.), Sion, Sierre (Paul), Zermatt, Riffelalp (Püng.). Brig, Simplon (Favre). Arniberge (Hoffm.). Bergell (Bazz.), St. Moritz nicht gerade selten, Pontresina (Püng.). Tarasp (Kill.), Davos (Hauri). Chur (Call.), Igis, Landquart am Licht (Thom.). Die Raupe — Dietze, Eupith. T 18 — lebt im Juni-Juli in den Blüten und Samen von Silenen- und Lychnis-Arten, Pastinaca und Pimpinella. Man erhält sie durch Klopfen in den Schirm. Sie verpuppt sich im August zwischen den Wurzeln der Futterpflanze. E. Sp. n, 72 — Roug. 243 — Frio. III, 55 — Favre 305 — B. R. 365 — Schmett. Westf. 122.

Nahrungspflanzen: Rote Waldnelke (Silene dioica) in Blüten und Kapseln :Ebert-9
Nickendes Leimkraut (Silene nutans) in Blüten und Kapseln :Ebert-9
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) (bevorzugt): in Blüten und Kapseln :Ebert-9

(Populationsökologie)

Gesamtverbreitung: SW-Europa bis Ural

Verbreitung in der Schweiz: ganze Schweiz


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Bild Nr. 8

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Falter: Spannweite 20-24mm
Grundfärbung beingelb bis bleichbeige, frisch oft bräunlich überflogen.
Im Unterschied zu E. schiefereri durchläuft auf den Vorderflügeln die wellenförmige Mittellinie den mondförmigen Mittelfleck.

#venosata_01.jpg#1. E. venosata

2. E. schiefereri
(nach WEIGT)

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Funde:
Bogno (Cne di Valcolla) TI, 1100 m - m
Embd VS, Derfji 1280 m - m
Hasliberg BE, Hohfluh 1000 m - m
Leuk VS, Rotafen 870 m - 950 m
Mund VS, Salwald 1600 m - m
San Vittore GR, Giova 650 m - m
Törbel VS, Brunnen 1760 m - m


Gefährdung: Nicht gefährdet



Literatur:
- Ebert, G. (Hrsg.) (2001): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 9: Nachtfalter VII (Geometridae) - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 145
- Koch, M. (1976): Wir bestimmen Schmetterlinge - Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. Band IV 2. Aufl. 164, Nr.225
- Mironov Vladimir (2003): The Geometrid Moths of Europe - Volume 4. Apollo Books 115, Nr. 43
- Schmid, J. (2007): Kritische Liste der Schmetterlinge Graubündens und ihrer geographischen Verbreitung. Grossschmetterlinge 'Macrolepidoptera'. Eigenverlag, Ilanz. 94pp 52
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG) Nr.8502
- Vorbrodt, K. & Müller-Rutz, J. (1913-1914): Die Schmetterlinge der Schweiz. Band 2 (inkl. 2. Nachtrag) - Druck und Verlag K.J.Wyss, Bern 109, Nr. 1050 (als Tephroclystia venosata)
- Weigt, Hans-Joachim (2002): Die Blütenspanner Mitteleuropas, 3 CD's, Eigenverlag CD2 Nr. 28


Textautor: Heiner Ziegler
Datum: 03.05.2024