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Setina irrorella (LINNAEUS, 1758) Erebidae
Arctiinae
Lithosiini
Alpen-Flechtenbär
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Fotos Imagines
Habitat
Verbreitung
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ganze Schweiz
Funde:
Habitat & Flugzeit
Habitat: warme Trockenrasen, xerotherme Hänge, alpine Schutthalden
Imaginalmonate: 6-9
Höhenverbreitung: 450-2900m
Lebenszyklus: Raupe überwintert in alpinen Lagen 1-2 Mal.
Raupen & Biologie
Biologie:
Raupen an Flechten
Raupenpflanzen:
Lichen sp.2 (Steinflechte)
an Steinflechten (SBN 3)
Literaturzitat
VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1914, Band 2):

1261. irrorella Gl. (= irrorea Schiff.) — Sp. HI, T 72 - B. R. T 47 - Stz. II, T 11.
I. Die typische Form besitzt dottergelbe Vfl mit 3 Querreihen kleiner, schwarzer Punkte, von welchen die Saumreihe auf 8 bis 5 Punkte reduziert sein kann. Die Hfl sind etwas heller, mit einem Punkt im Apex oder fleckenlos. Diese Form ist an trockenen, felsigen Stellen des Mittellandes, des Jura und der Alpen bis etwa 2200 m verbreitet und nicht selten. Sie fliegt von Ende Juni bis August.
a) signata Bkh. — Esp. XCIV — Stdg. 4278 a.
Sind Stücke dieser Form, bei welchen die Punkte der Mittelreihe zusammengeflossen sind. Unter der Art, sehr selten. Simplon (Ratz.), Gadmen (St.), Gotthard, Chieboz, Albula (V.), Klöntal (Musch.). Martigny (W.).
b) pseudokuhlweini m. (trans.ad flavicans B.— Hb. 344/45).
Eine interessante, vielfach mit kuhlweini Hb. und compluta Hb. {= alpestris Z.) verwechselte Form fliegt lokal an warmen Stellen der Südschweiz. Sie ist kleiner, etwas dichter beschuppt und tiefer gelb als typische irrorella Cl. mit der sie bezüglich Fühlerbildung und Flügelgeäder genau übereinstimmt. Fühler und Abdomen können schwarz oder auch gelb bestäubt sein; die Stirn ist schwarz. Die Schwarzfleckung aller Flügel ist schärfer und meist kräftiger entwickelt als bei irrorella Cl., bleibt aber wesentlich hinter norddeutschen kuhlweini Hb. zurück, von denen unsere Form auch im Gesamtcharakter abweicht. Solche Tiere sah ich von Airolo (v. J.), Valle Muggia in allen Uebergängen bis zur typischen flavicans B. (L.), Morcote (Roug., M.-R.), Chiasso (Mayer), Castello, Generoso (Fontana). Hierher dürfte auch ein von Killias aus dem Bergell erwähntes Stück gehören.
II. In höheren Lagen wird das Tier blasser, das w viel kleiner. Diese Formen beginnen bei etwa 2000 und gehen bis 2G00 m (Keschhütte, Honegg.). Hieher gehören:
c) nickerli Rbl. (= signata Z.) — Verb. z. b. G. Wien LVII, 5 — Stz. II, T 11.
Die Vfl sind dünner beschuppt, graugelb, bis auf die Flügelränder; Fleckenbildung wie bei den vorigen Formen. Häufig an der Räzgand bei Andermatt (V.), Göschenen (Uffeln).
d) ? freyeri Nick. 1) — Stz. II, T 11 — Verb. z. b. G. Wien LVII, 5.
Eine bes. im w Geschlecht seltene kleinere, schmalflügeligere Form der höchsten Flugplätze, bei welcher die Mittelpunktreihe zusammengeflossen ist. Angeblich aus 0. W. S. G., aber wohl mit der vorigen verwechselt, wenigstens sah ich diese Form in keiner Sammlung.
III. Ebenfalls in den höheren Lagen und zwar vorzugsweise an feuchten Stellen finden sich Formen, bei denen die Adern, von der Flügelwurzel bis gegen die Saumpunkte hin, schwarz sind. Dabei werden diese letzteren auf allen Flügeln

1) Nach den Ausführungen und der Beschreibung Rebeis ist freyeri Nick, eine sehr kleine Form vom Grossglockner, während er die blassen alpinen irrorella CL, die meist als freyeri galten, nickerli genannt hat.

grösser und zahlreicher. Hie und da finden sich ww mit beinahe völlig schwarzer Vfl-Oberseite.
e) andereggi H. S. — Stz. II. T 11.
Ist eine dieser Formen, welche zwischen 1500 und 2400 m fliegt. Ihre Grundfärbung ist gleich der typischen irrorella Cl. Eine prächtige melanotische Form mit zusammenhängenden schwarzen Randbinden aller Flügel fing ich am Gornergrat (V.).
f) brunnea m.
Zu andereggi H. S. gehörende Stücke, von kaffeebrauner Grundfärhung aller Flügel. Sils-Maria (Frey), Centovalli (Ratz.), Simplon (Benteli), Campolungo 10. VII. 1906 (V.).
g) riffelensis Fallou — Ann. S. E. France 1865, Pl. 2 — Stz. II, T 11.
Ist nur eine blassere andereggi H.-S. mit kleinerem w. Die Grundfarbe ist graugelb, die schwarzen Queradern sehr breit und die Saumflecke meist grösser. Sie geht bis über 3000 m (Theodulpass in 3322 m, die Raupe, V.). Riffelberg (Püng.), Riffelalp häufig in Juniperus-Büschen ruhend (V.), Piz Umbrail (Kill.).
h) rica Frr. 642. 3.
Verdunkelte, melanotische Form. Nach einem Stück aus dem Engadin aufgestellt. 1)
Die Raupen — Sp. IV, T 11 — fand Dr. Stierlin am Gornergrat im Juli-August unter Steinen. Sie hörten nach wenigen Tagen auf zu fressen, umgaben sich mit einem leichten Gespinst und blieben darin unbeweglich bis zum folgenden Frühjahr. Dann liessen sie sich mit Rindenflechten füttern, verpuppten sich und ergaben nach 3 Wochen die zierlichen Falter.
E. Sp. 11, 146 — Stz. II, 59 — Frio. II, 193 — Favre 82 — Roug. 55 — Lamp. 284, T 82 — Ann. S. E. France 1864, p. 401 — Stett. Ent. Zeit. 1867, p. 44 — B. R. 437.
Quellen
Links:
euroleps
Lepiforum
Verbreitungskarte CSCF
Raupenkalender Arctiidae der Schweiz
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