VORBRODT, K. & MÜLLER-RUTZ, J. (1911):
208. lineata F.
Die typische Form fehlt.
a) livornica Esp. - Sp. III, T 19 - B. R. T 18 - Stz. II, T 41. Der Falter ist ähnlich wie celerio L. ein zuwandernder Zugvogel, aber ungleich häufiger zu finden als jener. Im August 1904 flog er in Mehrzahl beim Gotthardhospiz an Cirsium, wie ich deutlich beobachten konnte, in der Richtung von Süd nach Nord. Uebrigens wurde der Falter öfter erstarrt auf Firnschnee gefunden. Beides sind Beweise, dass er die Alpen überfliegt. Im heissen Sommer 1906 war er bei Martigny ausserordentlich zahlreich (Wullschl.), ebenso bei Luzern (Locher) und 1881 bei Zürich (Nägeli). Die Flugzeit ist von Juni bis September und, vielleicht aus überwinterten Puppen (?), im Mai-Juni. Ende Mai abgelegte Eier schlüpften zwischen dem 5. und 8. Juni, die Räupchen wurden mit Fuchsiablättern gefüttert und vorerst in einem grossen Einmacheglas erzogen. Nach der zweiten Häutung wurden die Raupen auf eine Fuchsiapflanze versetzt und diese mit einem Gazebeutel umgeben. Viel Luft und Sonnenschein und völlige Trockenhaltung scheinen die Zucht zu begünstigen. Mitte Juli waren sie erwachsen und verpuppten sich in der Erde; die Falter schlüpften nach ca. drei Wochen. Die im September erwachsenen Herbstraupen müssen noch im gleichen Monat zur Verpuppung gebracht werden; warm und massig feucht gehalten, ergeben sie dann im Oktober die Falter. Überliegende Puppen gehen in der Regel ein. (Gillmer, Ent. Zeitschr. XVIII, 70). Die Raupe - Sp. IV, T 7 - lebt an Scabiosa, Galium, Linaria, Fuchsien, Weinreben u. s. w. im Mai-Juni und von Juli bis September. E. Ent. Zeitschr. XVIII, 89. 94. XX, 220. 225. 235. XXI, 23 - Ent. Jahrb. XXH, 124. 148 - Mittlg. S. E. G. XIX, 110 - Roug. 43 - Sp. I, 81 und Nachtr. 349 - Frio. II, 82 - Soc. Ent. 1893, 19 - Favre 61.